´´Gewöhnt man sich jemals daran, ans Töten´´ ´´Ich habe diese Welt nicht gemacht!´´ ´´Nein du lebst nur darin.´´

Wer sich schon immer verzweifelt fragte was Jean-Claude van Damme vor seinem B-Movie Dasein, das er jetzt fristet so gedreht und produziert hat, muss eine kleine Reise unternehmen und zwar in die späten 80er. Hier begann, die durchaus sehenswerte Karriere der ´´belgischen Grätsche´´ und am besten zeigt man Demjenigen Nörgler, der ihn nur aus heutigen Filmgurken ( The Shepherd oder Hard Corps ) kennt, einen Film wie Bloodsport oder eben diesen Knaller: Cyborg.
Van Damme konnte schon immer eines gut: Ohrfeigen mit seinen Zehen verteilen. Was Bud Spencers Dampfhammer von oben auf die Schädeldecke war so teilte Van Damme gerne mit den Füßen aus, wenn im einer nicht passte oder derjenige wie hier der Gegenspieler größenwahnsinnig geworden ist.

Schweigsam, einsam und immer bereit in Ärsche zu treten wandelt JCVD´s Charakter Gibson in einer von einem nicht näher beschriebenen Virus umher auf der Suche nach Rache. Rächen will er sich an dem Mann, der einst seine Familie auslöschte. Fender (Vincent Klyn) der besagte Bösewicht ist der Bane (The Dark Knight Rises) der 80er. Brutal, stark und menschenverachtend. Er streift mit seiner Bande von Piraten umher um zu morden und zu zerstören. Ihm liegt nichts an der Welt und er will sie brennen sehen.

An den vielen Logiklöchern darf man sich hier nicht stören, die gibts zu Hauf aber genauso schnell wie die Laufzeit des Films vorbei ist so schnell verzeiht man

den ein oder anderen Logikfehler. Es stört einfach nicht, weil die Dynamik und die Action stimmen. Hier wird vom Anfang des erscheinen des Cannon Logos, der Zweite Gang eingelegt und sich nicht lange an Nebensächlichkeiten aufgehalten. Bei 82 Minuten Laufzeit auch kein Wunder. Knackig und Brutal so in etwa ist die Formal die hier Albert Pyun verfolgte, ziemlich erfolgreich bei 10mio Einspielergebnis.

Urbanes Feeling kommt auf wenn Van Damme hinabsteigt in den Underground und hier in einer legendären Spagat Szene einen Schergen derbe meuchelt.

Selten war Van Damme in einem düsteren Film zu sehen wie hier, die Stimmung drückt aufs Gemüt und der Zuschauer wird gezwungen ständig in Unruhe zu sein, wie die Protagonisten im Film, die in einer Welt leben müssen wo jeder Tag der letzte sein könnte. So überträgt sich das Innenleben direkt auf den Zuschauer. Dreckig und finster ist die Welt aber es keimt noch Hoffnung und diese Hoffnung ist Gibson (Van Damme) der in einer verwahrlosten anarchischen Welt noch Werte in sich trägt, die für das Überleben der Menschheit unabdingbar sind.

Typisch für das Jahrzehnt, indem der Film erschienen ist wird hier munter aufs Maul gehauen und gemordet was das Messer hergibt untypisch

jedoch der Held, der traumatisiert und nachdenklich daherkommt was wir sonst nur aus unserer Zeit kennen. Nolans Batman, ein gebrochener Mann, der in Gotham City für Ruhe sorgt ist nur ein Beispiel.

Einer von Van Dammes besten Arbeiten, die nicht ohne Schwierigkeiten abliefen, so verlor ein Schauspieler bei einem Messerkampf ein Auge und Van Damme musste in einer Kreuzigung Szene ganze 8 Stunden ausharren ehe die Szene im Kasten war. Für Boll Fans oder Hercules die Serie interessant, hier spielt Ralf Möller einer der Schergen die Van Damme ans Leder wollen.

Ein kleiner großartiger Trip in eine dreckige Welt mit der belgischen Grätsche am Beginn seiner Karriere, der sich immer wieder lohnt. Van Damme lässt hier aufblitzen was er in späteren Filmen noch so alles in den späteren Filmen folgen sollte.