Director Pate Travis / Writer Alex Garland

Stars Karl Urbam, Olivia Thirlby, Lena Heady, Wood Harris

USA 2012 / 96 Min.

 

Dredd 2013: Karl Urbans Unterkiefer tritt in die Fußstapfen des legendären Sly Stallone ohne jemals mit ohne Judge-Helm im Bild zu sein. Brauch er auch nicht, der Film funktioniert und ist nicht nur für einen geselligen Männerabend mit Softdrinks, Pizza und schlechten Witzen der Burner...

Die Zukunft bringt nichts wirklich Gutes mit sich. Die Erde ist verstrahlt bis an die Mauern der Mega Cities. Menschen leben innerhalb der Mauer in Stein gewordene Ghettos, in Mega Hochhäusern bestehend aus mehr als 200 Stockwerken. Herrscher der Mega Bauten sind mordende Gangs, die untereinander Krieg und Vernichtung über sich bringen. In so einen Wohnblock spielt auch die Geschichte der Neu Auflage des 1995 erschienenen Judge Dredd. Peach Trees einer der Mega Bauten ist unter Kontrolle von Mama, einer selbstherrlichen und Drogen produzierenden vernarbten Kampf Bitch. Die Kreise von Mama und den Judges tangieren sich nun an der Stelle als Mama drei Leute ,die ihr in die Quere gekommen waren den Boden küssen lässt -aus der 200. Etage....Die Geschichte beginnt und der schauspielernde Unterkiefer des Karl Urban kommt zum Einsatz.

´´I´m the Law!´´

Sylvester Stallone hatte 1995 den ersten Einsatz in Uniform eines Judges. Und genau da wo Judge Dredd die Grenze zog an Gewalt und expliziter Darstellung fängt Dredd mit Karl Urban erst richtig an los zu legen. Dredd ist die FSK 18 Fassung des doch eher mäßigen Films mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle. Hier wird nicht abgeblendet oder weg gesehen, die Kamera hält voll drauf und zeigt Gewalt als das was sie ist, rohes zersplittern von Knochen, elendes Sterben im Kugelhagel.

Die Judges sind in der Zukunft Richter, Geschworene und Vollstrecker in einem, sie entscheiden an Hand geltendem Gesetz über Leben und Sterben in den Straßen der Mega Cities. Der Mann mit den dicksten Eiern und miesesten Gesichtszügen ist Judge Dredd. Ein Terrier, der erst ruht, wenn er sein Ziel bzw. sein Urteil vollstreckt hat. So zu sagen der Bertie Vogts mit Waffe. Ein Wadenbeißer mit Gesetzbuch, der niemals lockerlässt und gerne dazwischen grätscht.

Dredd ist aber mehr als die bloße zur Schau Stellung von zermatschten Köpfen und verstümmelten Körper Extremen. Dredd ist vor allem Atmosphäre. Hier liegt nämlich der Sprichwörtliche Hund begraben. Pete Travis schafft es mit lächerlichem Budget eine dreckige, hoffnungslose Zukunfts Welt zu kreieren und den Zuschauer ab zu holen, der sofort mitten im Geschehen steckt ohne große Einleitung, ebenso Dredd ist eben wortkarg ohne viele Erklärungen. Trotz des bloßen Einsatzes des Unterkiefers schafft es Karl Urban den Charakter überzeugend dar zu stellen. Ja Dredd ist eindimensional und hat weniger Tiefgang als Straßenpfütze aber Dredd braucht den überhaupt nicht. Dredd setzt Gesetze um. Handelt nach ihnen ohne weiter darüber nach zu denken, wäre auch in dieser seiner gescheiterten Welt fehl am Platz.

Platz für Gefühle ist vielleicht in einem Tennie-Streifen wie Twilight oberstes Gebot nicht jedoch in Mega City One, jedes zweifeln oder Gefühl könnte das letzte gewesen sein an was man je gedacht hat. Wenn Dredd auf Tour geht fallen Richtersprüche on mase und das bedeutet meisten einen Berg von Leichensäcken.

Durchgängig wird Dredd angetrieben von einem stetig dröhnenden Bass, der dem Film ungemein gutsteht. Passend zu Dredds Auftreten, der auch nur einen Weg kennt, den nach vorne. Freund des schwarzen Humors kommen hier voll auf ihre Kosten. In guter alter Stallone/Schwarzenegger Manier werden hier Oneliner rausgehauen, die einem oft den Kasper ins Gesicht jagen. Es wirkt sogar erfrischend einen Film zu sehen der sich an

die Wurzeln des Action Kinos erinnert, diese fast schon zelebriert.

Dredd ist Action, Dredd ist ein Film, der wie ein Judge immer nach vorne marschiert ohne anzuhalten, Dredd ist ein Film den das Mainstream Kino in die Fresse haut und zeigt wie es auch gehen kann oder sollte, Dredd ist Karl Urbans Unterkiefer der mehr Stimmung ins Hochhaus bringt als den Besetzern lieb ist, Dredd ist ein kleiner Bastard, den man in einem Rutsch weg sieht und bei dem man(n) sich hinter her auf eine neuen Einsatz der Judges freut. Diesmal aber auf offenem Gelände….