Sam Worthington als Suizid gefährdeter Fensterspringer im geordnetem Chaos New Yorks zur Mittagsstunde.

Ein vermeintlich unscheinbarer Mann, der vom Sims eines New Yorker Edelhotels aus in den Tod springen will, ist an sich, filmtechnisch gesehen, noch nichts Außergewöhnliches. Im Falle von Ein riskanter Plan ist das jedoch nur die Spitze des Eisberges, der der Titanic im Weg steht, vielmehr ist versteckte, dass unter dem kalten Nass verborgene, das interessante. Nicht gleich zu erkennen, aber es ist da, genau wie unser Eisberg. Leider dauert es eine komplette Stunde des Films bis man ihn endlich erblickt.

Nicht nur beim Filmtitel von Regisseur Asger Leth (Ghosts of Cité Soleil) ist der Name Programm denn es ist außerdem ein riskanter Plan, den Film sich anzusehen oder zu leihen, je nachdem. Er folgt gängigen Hollywood Klischees und spult uninteressant aufgewärmte Standard Charaktere am laufenden Band ab. Spannung kommt keine auf und die wird auch wunderbar nicht auf den Zuschauer übertragen, gerade weil der Hauptdarsteller Sam Worthington heißt.

Dessen schauspielerisches Talent gleicht einem Doppelpass Auftritt von Schalkes Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies, der auch keine Mine verzieht oder eine Gesichts Muskel Regung zeigt bei seinen Reden, die er gerne im Kreis von Sport 1 Journalisten hält. Bei ihm ist es ja nochmal zu verschmerzen, da er außer auf Sport 1 oder Sky nie im Fernsehen zu sehen ist und zum Glück auch kein Schauspieler ist aber hier im Film Ein riskanter Plan wäre es lebensnotwendig gewesen, wie ein sicherer Halt auf dem Fenstersims, das er den Zuschauer durch sein Mimen Spiel mitnimmt und mitfühlen lässt. Leider wünscht man sich das er gleich am Anfang des Films in die Tiefe springt und der Film dann durch einen Nebenstrang weiter geführt wird ohne ihn.

Diese gibt es und sie werden auch alle konsequent zu Ende gedacht und ggezeigt, seltenhält sich der Film an Nebensächlichkeiten auf und verläuft

auf vorgegebenen Pfaden. Das All umfassende Thema des Films wird einem auch gleich in den ersten 5 Minuten deutlich ins Gesicht gehalten und es wiederholt sich auch ständig. Von der Vogelperspektive aus erkennt man die klar strukturiert und quadratisch angelegten Straßenkomplexe von New York, mit seinem geordneten Chaos, das mit all den Menschen und Autos verschmelzt. Genau wie im Film, indem Chaos und Ordnung sich die Klinke in die Hand geben. Und gute Freunde sind.

Chaos entsteht beim Versuch eines geordneten Einbruchs, der aber immer wieder ins Stocken gerät, weil hier nur Amateure am Werk sind, die nicht immer her der Lage sind. Leider alles umspannend und ohne Humor inszeniert. Ein kleiner Spaß hier oder der leichte Anflug von Leichtigkeit anderer Filmvorbilder, wie das Gauner Team um Danny Ocean aus Oceans Twelve, hätten dem Film gut zu Gesicht gestanden und ihn lockerer gemacht.

Al Pacino light light light

In einem ordentlichen Heist Movie kommen natürlich auch Cops vor, die versuchen Ordnung zu schaffen. Warum muss es dann, wie hier so ein schlechter Abklatsch eines Al Pacino im Heat-Modus sein?? Bitte! Wer versucht, Fucking Pacino zu sein ist schon von vorne herein zum Scheitern verdammt. Der Rockstar unter den harten Bullen kann nicht kopiert werden. Der nervige, ständig Kaugummi kauende Cop im vorliegenden Film ist völlig daneben und schlecht geschrieben. Warum?? Musste der so dreist schlecht an Pacino angelehnt sein??

Zum Glück gibts außer dem nervigen Pacino Verschnitt und unserem schauspielenden Tönnies auch noch gut spielende Menschen im Film, wie die Unterhändlerin (Elizabeth Banks) Lydia, die versucht Ordnung ins

Chaos zu bringen. Genau wie der Zuschauer die ganze Zeit über versucht ein Puzzle zusammen zu setzten um daraus die Lösung zu erhalten so ist sie auch ständig damit beschäftigt, das Puzzle zu lösen und so ist sie die einzige Bezugsperson des Zuschauers, nicht schlimm, da sie auch nicht gerade Frau Frankenstein ist.

In die Liste der uncoolen Charaktere kann sich Ed ``Sgt. Hummel ´´ Harris ohne Bedenken eintragen. Er spielt den Standard ´´Schurken´´ der eklig, aalglatt und fies so ziemlich jedes Film Klischee bedient, das es gibt. Ganz schlecht am Ende als er Tucco aus Zwei Glorreiche Halunken zitiert- Es gibt zwei Arten von Menschen.... Seis drum am Ende wird man dann doch etwas entschädigt für die vielen Defizite, wenn der zweite Gang eingelegt wird und die Story so wie auch das Tempo des Films ansteigen. Jetzt sind das aber nur 20 Minuten des Films, aber was macht man mit dem Rest des Films und der Zeit?

Vielleicht ist Sam Worthington besser aufgehoben im Sandalen Genre. Hier kann er wie bei Kampf der Titanen Remake, Skorpione und Medusen meucheln und braucht dabei nichts zu tun außer wie hier im Film sein Tönnies Gesicht in die Kamera zu halten. Ein Film, der von einem Worthington Präsenz fordert und von ihm fordert den Film allein zu stemmen ist Zuviel verlangt. Einer der typischen Sonntagnachmittag Filmchen, der auch für jüngere Zuschauer geeignet ist, da kaum Gewalt gezeigt wird und die Story einen 10-jährigen auch nicht überfordert. Lieber einen sicheren Plan schmieden und die echten Heistfilme in den Player werfen wie Heat oder auch der Norton Film The Score.