Director M. Night Shyamalan / Writer M. Shyamalan / Stars Gael Garcia Bernal Vicky Krieps Rufus Sewell USA 2021
Einsame Strände
Für die jüngeren Zuseher, ja das ist der Typ, der vor über 20 Jahren mit The Sixth Sense abgeliefert hat und ein Millionen Publikum mit dem Twist des Jahrhunderts geschockt hat. Für was er jetzt bekannt sein dürfte ist schnell zusammengefasst: Für das Bemühen noch einmal einen Hit landen zu wollen. Nie kam er wieder an die Klasse seines modernen Klassikers heran. Bisweilen drehte er sogar so unkonsumierbare Filme wie After Earth, dass es ein Wunder gleich kommt das er immer noch Studios findet, die seine Machwerke produzieren. Dabei ist Old das Sinnbild seines Schaffens. Wie die Protagonisten sich an einem Strand wiederfinden, menschleer und verlassen, ratlos und ohne Plan was hier geschieht, so ergeht es M. Night immer und immer wieder in der realen Welt. Der Erfolg bleibt aus, menschenleer die Kinosäle, niemand versteht mehr was er da versucht, nur einer findet ganz großartig was er da so schreibt und dreht, M. Night selbst.
Nur eine Idee
Die Geschichte ist auch nicht das schlimme am Film, Ideen hat der Mann immer, eine Grundprämise die Raum für vieles bietet, die interessant und lockend ist, nur scheitert es an der Umsetzung. Am Ende muss man fragen, was will uns M. Night mit Old sagen? Möglichkeiten gab es viele um den Stoff tiefe zu verleihen, ihn spannend zu inszenieren um große Fragen zu stellen. Doch all dies geschieht hier nicht. Allein 2/3 des Filmes werden verschwendet ehe die Handlung
wirklich in Gang kommt. Kurzum: Einige Urlauber werden an einen Strand gebracht und altern in rascher Geschwindigkeit. Und bis dies zur Kenntnis genommen wird geschweige denn etwas versucht wird dagegen ist auch schon der dreiviertel Film dahin.
Sieht man mal davon ab das in Old zum Teil hanebüchenes geschauspielert wird sind es die Dialoge aus der Feder von M. Night die jeglichen Anflug von Realität verhindern. Niemand redet so. Dialoge müssen stimmig und im Sinne des Filmes transportiert werden. Wenn aber beides, schauspielerische Amateurhaftigkeit gepaart mit grausamen Dialogen dann ist das auf einer Dauer von 108 Minuten schon schwer zu ertragen. Um was es im Film geht, verrät ja praktisch das wenig Spannung generierende Filmplakat, was ja an und für sich kein Problem wäre denn das wie ist ja das Interessante. Oder könnte es sein, wenn M. Night mehr als eine gute gehabt hätte und den Film mit reichlich Inhalt oder Frage gespickt hätte. Hat er aber nicht, so bleibt das Filmplakat nur ein Versprechen auf eine gute Story, die aber niemals stattfindet
Zum Wohle des Menschen
Utilitaristische Handlungen sind solche, die das Gesamtwohl einer Gesellschaft erhöhen, d. h. für alle (oder zumindest viele) Menschen mehr Nutzen schaffen, so weiß es Wikipedia. M. NIght hat daraus einen Film gedreht. So nüchtern und sachlich wie dieser Satz so unspektakulär ist Old am Ende des Tages geworden. Vielleicht hat aber M.Night auch einfach nicht mehr zu sagen gehabt und verlässt sich zu sehr darauf das seine Zuseher sich erinnern das er einst The Sixth Sense schuf, aber diese neue Generation kennt ihn vermutlich nicht. So bleiben nur diejenigen die ihn kennen und hoffen das er eines Tages mal wieder einen guten Film
abliefert, aber der Zahn der Zeit nagt wohl auch an seinem Vermächtnis und so muss er schleunigst schauen ein neues Publikum zu begeistern. Wünschenswert wäre es denn, dass er es kann steht fest. Vielleicht muss er older werden um es nochmal krachen zu lassen. Viel Erfolg M. Night Shyamalan.