Director Michael Bay / Writer Christopher Markus

Stars Dwayne Johnson, Mark Wahlberg, Anthony Mackie, Ed Harris

USA 2013

 

Ich bin Michael Bay und ich glaube an bunte Bilder

Die offensichtlichste aller Gemeinsamkeiten, der aufgepumpten Helden aus Michael Bays ( Transformers, The Rock ) neustem Angriff auf das menschliche Nervensystem und den Bildern ohne Action sprich Charakter Zeichnung, ist die, dass jeweils beide auf ein Maximum aufgepumpt sind. Der gravierendste Unterschied ist dabei jedoch Dwayne ´´The Rock´´ Johnson ( Fast and Furious 6 , Welcome to the Jungle ) besitzt durchaus nachweisbare Muskelkraft sowie sein Gauner Kollege Mark Wahlberg ( Departed , The Fighter ) wobei hingegen Bays Bilder ohne Actionanteil nur eine aufgepumpte leblose Hülle ist, die nach kürzester Zeit die Luft ausgeht...so gesehen ein echter Bay!

Ich bin Daniel Lugo, und ich glaube an Fitness...

Tony Montana ( Scarface ), Vito Corlleone ( Der Pate ) und Sam „Ace“ Rothstein ( Casino ) wurden alle zu filmischen Millionären durch Cleverness und Geschäftssinn. Daniel Lugo und seine Gaunerbande durch Dreistheit. Sie alle definierten den amerikanischen Traum auf ihre persönliche Weise, lebten ihn und wurden schlussendlich Opfers des selbigen. Einziger Unterschied, in Pain and Gain haben die Träumer keinen Plan und sind dümmer als das Regelwerk des DFB! Das traurige daran ist, dass Bay eine wahre Geschichte verfilmt hat, wobei man sich schon des Öfteren frägt ob der Aufhänger der wahren Geschichte nicht doch eher Halb oder Viertels wahr ist.

Da man als Personal Trainer und leidenschaftlicher Pumper, wir erinnern uns - Ich bin Daniel Logo und ich glaube an Fitness, nicht das nötige Kleinigkeit zur Million auf die Schnelle anhäufen kann, muss ein neuer Plan her. Gefühlte zehn Sitzungen bei Johnny Wu, dem Macher Macher aus seinem Macher Programm, hunderten Shakes, tausenden von Liegestützen und platten Phrasen später kommt Logo dann die eine Idee mit der er seinen amerikanischen Traum verwirklichen kann.

Den schleimigen Geldsack Victor Kershaw ( Tony Shalhoub bekannt aus Monk ) mit Hilfe des drei Finger Systems zuerst entführen danach erpressen und dann dafür sorgen das er sich an nichts mehr erinnert. Was eine sozial kritische Beugung des american way of life hätte werden können verliert sich in plumper Komik und der Tatsache, dass jeder der drei Gauner Kollegen ein tiefsitzendes Klischee Problem besitzt, welches es dem Zuschauer unmöglich macht den Film auch nur zwei Sekunden ernster zu nehmen als Bays Blech Orgasmus in Transformers. Allen voran der Kirchen Fanatismus des verweichlichten und debilen Charakters von The Rock sind so nervig das man am liebsten vor spulen möchte dumm nur wenn man im Kino hockt und das nicht kann.

Und jenes Hauptmanko des Films, dass man in weder ernst nehmen kann noch mit den Protagonisten mitfühlt baut eine dermaßen Hohe Barrikade auf, die selbst The Rock mit geballter Muskelkraft nicht ein zu reißen vermag. Dies und das Problem, des immer wieder abflachenden Spannungsbogen der nie konstant den Zuschauer bei Laune hält machen Pain and Gain zu eben jenem durch guten Trailer Schnitt und Werbe Penetration in der Flimmerkiste, plus den an sich starken Cast, zu einem aufgeblasenem Produkt dem die Muckis am Ende fehlen um den ganz großen Film Genuss zu stemmen, geschweige denn ein solider Film zu sein.

Gelegentliche Lacher, wie zum Beispiel der selbst ironische Auftritt von Mark Wahlberg in Calvin Klein Unterbuchse sind hin und wieder da aber mehr als im geschickt gemachten Trailer gezeigt bleibt dann auch nicht

über. Von Anfang bis Ende ertappt man sich dabei, dass man den Film gut finden möchte und hofft darauf, dass er auch irgendwann zündet aber bevor er das tut ist er schon wieder vorbei.

 

Statt Mark Wahlberg in die Muckiebude zu schicken wär es besser gewesen Bay würde sich die nötige Masse an Charakterzeichnung und Filmemacherei aufbauen und dann erst wieder drehen, denn vom Definieren der vorhandenen Muskelmasse ist er weit entfernt.

Daraus folgt die schlechte Nachricht, wenn Pain and Gain floppt und nicht das erwartete Einspiel an den Kassen generiert wird es wohl passieren, dass der Mann nicht in die Film Muckie Bude geht und stattdessen weiter in Endlosschleife Transformers Teile dreht ,produziert und sich selbst und den belanglosen Blech Overkill abfeiert ohne dabei selbst kritisch zu hinterfragen was an Film übrig bleibt, wem man ihm die Schauwerte nimmt und nur noch die Dialoge und Charaktere übrig bleiben. Eine ganz ganz dünn brüstiger Kerl beziehungsweise Film, der besser aussehen will als er kann und der nach dem Abspann kaum im Gedächtnis bleibt.