´´Das beste kommt am Ende´´

So philosophierte der junge Hauptdarsteller über seinen Lieblingsfilm mit sanfter Charm Stimme (The Breakfast Club), dem er seiner potenziellen neuen Freundin bei einem gemütlichen Videoabend zeigte, ins Ohr. Recht hat er, denn das (aller)beste an Pitch Perfect ist der abgehackte, schon herbeigesehnte Schluss. Wenn endlich der Abspann läuft und dieser dumme, dumme Film sein Ende findet. Der gesamte Film fühlt sich so an wie eine überlange Folge aus einer x beliebigen Deutschland sucht den Superstar Staffel, in der die Kandidaten Gurken auf einem Workshop um die Wette singen, sich alle schrecklich lieb haben, man sich kindisch pubertäre Schwach Sinns Streiche spielt und peinliche Sing Versuche zum Besten gibt und sich dabei wie Maria Carrey fühlt. Wenn man so will ist Perfect Pitch Assi TV mit der Länge eines Spielfilms und er kostet auch noch mehr Geld als eine Folge DSDS vor dem Fernsehen, wenn man den Fehler gemacht hat und sich ins Kino begeben hat.

Anna Kendrick, bekannt aus filmischen Meisterwerken wie der Werwolf und Vampir Love Story Verfilmung Twilight 1-4 oder aus End of Watch, unter anderem mit Jake Gyllenhaal, schafft es hier einen Stein mit Kai Pflaume Werbungsgrinsen für elektrisch Zahnbürsten auf die Leinwand zu zaubern. Keine Regung in Gesicht und Veränderung der Mimik ist hier die ganze Zeit über zu erkennen, kennt man sonst nur von Botox Zombies wie Nicole Kidmann, aber nichts desto (T)rotz, Kendrick schafft es hier wie ein Action Star aus den 80ern mit nur einem Gesichtsausdruck durch den ganzen Film zu kommen.


Ihre Schauspieler Kollegen stehen ihr da aber in nichts nach und so hat man hier einen bunt gemischten Cast an Jungschauspielern von denen man nach dem Abspann keinen mehr sehen will oder kann und froh ist, das man das auch nicht mehr muss.

Was Jack and Jill Darsteller und Hollywood Sternchen Adam Sandler derzeit gerne als Witz bezeichnet, indem er Fäkal Humor auspackt und ihn dann als witzig dem Zuschauer vorwirft, wird hier gerne und oft aufgegriffen, die eklige Ausscheidung von tags zuvor eingenommenen Essen auf dem Trainings Fußboden oder der ersten Reihe des Zuschaue Rangs fanden die Drehbuchautoren wohl dermaßen witzig, dass sie diesen Gag gleich mehrmals in Großaufnahme zeigen mussten. Genau wie der mehr als ausgelutschte Dicken Humor, der hier so aufdringlich, wie eine Bande Zeugen Jehovas an der Wohnungstür, dem Zuschauer ins Gesicht gedrückt wird ist so schlecht und unlustig, das es nach endlosen Dicken Witzen Wiederholungen nur noch mühsam bemüht wirkt und man eigentlich nur noch aus Reflex lachen kann. Das Fat Amy die hier für den Dicken Humor verantwortlich ist sich überhaupt dafür hergibt ist nicht bekannt aber ihre einzige Daseinsberechtigung im Film hat sie nur um für den Dicken Witz herzu halten, sie bringt weder die Story voran noch spielt sie irgendeine entscheidende Rollen im Film. Einzig allein der Dicken Witz Faktor ist ihre Arbeitsplatzbeschreibung.

Pitch Perfect heißt zu Deutsch, die perfekte Tonhöhe und um die geht es hier auch im Film. Hier wird sich in dunklen, dreckigen Hallen wie bei einem Ghetto Rap Battle getroffen und Akapella gebattelt was der Kehlkopf hergibt. Es geht sogar so weit, dass der Film uns eine Welt vorgaukelt, in der es Wettbewerbe der Schulen gibt, bei denen das Fernsehen dabei ist und kreischende Fans, die lahme Veranstaltung begeistert anfeuern. Hier an der Schule unsere Hauptdarstellerin gibt es drei solcher Gruppen, die sich für das große Finale qualifizieren wollen und sich batteln.

Das Batteln besteht dann darin, dass Songs Akappella, also ohne den

Einsatz von Instrumenten vorgetragen werden müssen und wer dabei die Jury überzeugen kann gewinnt die Trophäe. Das Problem am Ganzen ist, das diese Shows nicht lahmer hätten ausfallen können als es und der Regisseur hier gedreht hat. Allein schon die Tatsache, dass die Gruppe der Bellas, das ist die Gruppe, um die es im weitesten Sinne die ganze Zeit geht, einen Song ganze dreimal zum Besten gibt und nicht merkt das er nicht ankommt und lahm ist. Die anderen Gruppen sind meist auch Klischee Typen oder uninteressante Menschen, über die keiner reden will. Und es schleierhaft bleibt warum ihnen überhaupt jemand bei einem Wettbewerb zujubeln sollte. Aber Petro und Konsorten aus DSDs finden ja auch immer wieder willige und kleine Teenie Anhänger die ihnen zu jubeln und denen sie das Geld oder das Geld der Eltern aus der Tasche ziehen können.

Spannung ist auch kein gern gesehener Gast im Film von Jason Moore. Kaum eine Stelle, die man nicht voraussagen könnte oder Eine bei der es sich lohnt mit zu fiebern, selbst die Figuren sind einem egal. Richtig egal, egal was ihnen passiert ob sie siegen oder verlieren, ob sie sich verlieben oder hassen, totschlagen oder küssen. Und das ist der Todesstoß, des schon ohnehin mit Logiklöchern nur so strotzenden Films. wenn einem alles egal ist, weil zu keiner Zeit eine Verbindung mit den Figuren aufgebaut wird. Und wenn das passiert, was soll den Film dann noch sehenswert machen? Der Witz? Der Charme? Alles Dinge, die dem Film ohnehin fehlen, da hätte es gut getan wenigstens eine Person zu kreieren mit der man mitfühlen kann. Vielleicht konzentriert sich Moore lieber

wieder auf seine Theater Kariere und überlässt das Filmemachen lieber anderen Leuten, die das besser können.

Wahrscheinlich dachte er, das er mit Pitch Perfect lahme Chorgesänge für die You Tube und Facebook verstrahlte Generation aufpeppen könnte aber dafür wird er wohl mehr Daumen nach unten kassieren in der Bewertung seines Films, als ihm lieb ist und der berühmte Daumen nach oben wird wohl nur ein netter Traum bleiben aus dem er spätestens nach den Zuschauerzahlen wieder unangenehm aufwacht.