The Man With The Iron Fists

USA 2012 / FSK 18 / 108 Min.

 

Director RZA
Writer RZA, Eli Roth

Stars Russell Crowe, RZA, Lucy Liu, Dave Bautista, Rick Yune

 

Ob Wu-Tangs Mastermind RZA seinen ersten Abend füllenden Spielfilm nun The man with the iron fists nennt oder ihn Insight a crazy Brain, spielt keine Rolle, denn das Ergebnis ist offensichtlich: Ein Best of aus Kung Fu Film Erinnerungen in dessen Hirn angereichert mit ein bisschen zu viel Weed

und seinen Hardcore Rap Klängen aus guten alten Wu Tagen...

Nicht weiter verwunderlich ist das auch der Story Ablauf der so einfach gestrickt ist wie der Titel des Films. Es geht um das einzige Gut auf der Welt hinter dem jeder her ist- nein hier ist nicht die Liebe gemeint, sondern Gold. Und um dieses geht es auch, alle wollen es haben und morden munter drauf los um es zu besitzen. Der ganze Plot des Films entlädt sich dann im Finale als alle verfeindeten Bande sich im Kampf auf Leben und Tod gegenüberstehen...

 

Im Grunde genommen hat RZA hier versucht einen Videoclip, zu einem seiner Greatest Hits auf Filmlänge zu strecken. Das dies jedoch,

abgesehen von der noch fataleren Entscheidung sich selbst als tragender Statist ein zu bauen, nicht sein bester Einfall war, wird immer dann schmerzhaft spürbar, wenn es um Dialoge geht. Solange sich ordentlich aufs Maul gehauen wird gebündelt in diversen Flug und Gore Orgien ist alles gut, rockt und macht Spaß, zumal hier RZA eine Vielzahl an skurrilen Einfällen hatte, die er in seinem Film verbaute. Dabei ist es in etwa so, wie wenn man einen Film im Fernsehen schaut und Werbung läuft, die Werbung sind in RZA´s Film die Dialogpassagen und der Film die Klopf und hau Szenen, die man nach der langen Werbepause endlich sehen will. Die Dialoge nerven fast schon aufgrund ihrer Plumpheit.

 

Eigentlich schade, dass in keinem seiner Dialoge ein Wortwitz entsteht oder etwas im Gedächtnis hängen bleibt obwohl der Meister himself ja bekannt für das geschriebene und gerappte Wort ist. Nur leider besitzt RZA dies Gabe nur im Rap Bizz, denn in seinem Film sind Sätze, die aus den Mündern seiner Schauspieler kommen nur selten unterhaltsam. Die Dialoge im Film sind nicht wie seine Rhymes im Rap Zirkus auf aller höchstem Niveau, sondern eher irgendwo zwischen Buschido Fäkal Rap und Harris Stümper Rap Einlagen auf Sidos Alben an zu siedeln.

Warum man den Film dann doch schauen sollte, frägt sich sicher der ein oder andere? Ganz einfach- RZA´s Film ist Balsam für die gereizten Ohrmuscheln, die von schlechten Scores alla Transformers und sonstigen Film Verbrechen des Michael Bay traktiert worden sind. Das Gespür für den Einsatz von Musik zum richtigen Zeitpunkt mit samt den dazu passend choreographierten Kampf Einlagen ist aller Ehren Wert und aus dem Kopf eines wahren Kung Fu Nerds, der hier mal ohne Rücksicht auf Kritiker Meinung die Sau raus lässt um sie nicht mehr einzufangen ehe nicht der letzte Mann zu Boden geht.

 

Zur Mogelpackung wird der Film dann, wenn man mal genauer das Motiv

des Covers betrachtet, dass die Blu Ray schmückt. Russel Crowe und Lucky Lui, die hier fröhlich und werbewirksam auf dem Titelbild prangern. Nur leider spielen die Beiden nicht die Hauptrolle im Film sondern der Regisseur Himself und andere Menschen, die hier zu Lande wohl keiner kennt und dies zu Recht. Crowe und Lui werden zu Statisten degradiert die mal mehr mal weniger interessiert durchs Bild huschen. Crowe ist so eine Art Charlie Sheen getarnter Lustmolch Verschnitt im alten China hingegen Lui so eine verkappte wie lustlose Puff Mutter gibt. Seis drum, denn der sichtlich Übergewichtige Crow hätte wohl keine zwei Minuten Kampfszene überlebt ohne anschließend im Sauerstoff Zelt nach neuer Luft zu gieren. Fast fühlt man sich bei Crowes Anblick, an den in die Jahre gekommenen Marlon Brando erinnert, der einst wackelnd über den Flughafen flanierte mit samt weißem Sommer Käppchen und mieser Laune.

 

Die Kunst der dicken Hose

Auffallend ungleich steht die Ausstattung des Films im Verhältnis zum Inhalt. Die Qualität, die die bebilderten Gedanken aus RZA´s Hirn besitzen und dem Zuschauer gezeigt werden wirken neben den plumpen Dialogen, dem einfachen Plot den ganzen Film über übermächtig. Hier passt einfach alles, wie die Sprichwörtliche Eisen-Faust aufs Auge. Die Kulissen sehen überragend und echt aus, allein Lucy Lius Freudenhaus ist spektakulär ins Szene gesetzt. RZA schafft es hier uns mit zu nehmen in seinen Nerd Schädel, aus dem all die Ideen zu den Kulissen und Kostümen ihren Ursprung finden.

Frei nach dem Motto, dass so manchem schwach brüstigen Rapper geläufig sein dürfte: Wenn man schon keine Themen oder Inhalte hat, muss wenigstens das Äußere was her machen. Style over Substanz. RZA beherrscht es wie kein zweiter. Die Mühe, der Schweiß der in der Bebilderung der Story stecken sind dem Film jederzeit an zu sehen, können aber das schwache Drehbuch nicht überblenden.

Diejenigen, die Kung Fu Filmchen aus den 70ern respektive 90er liebten werden auch in RZA´s erstem Kinofilm ihre helle Freude haben und sich an den angeführten Kritikpunkten auch nicht weiter stören, denn genau das, was RZA hier abliefert ist genau das, was dieses Genre so beliebt

gemacht hat. Für alle, die mit dieser Materie nicht anfangen können wird der Film kein Grund zur Konvertierung sein. Er ist was er ist und will auch nicht anderes sein als die Fantasie aus dem Kopf eines Nerds, der sich mit gutem Budget austoben durfte und all denjenigen den Mittelfinger zeigt, die in kritisieren für The man with the Iron Fist.