The Raid- Die FSK 18 Variante, des John MC Tiernan Actionknallers aus dem Jahre 1988, Stirb Langsam (Die Hard). Bruce Willis´ Enkel wenn man so will ,kämpfen hier in einem dreckigen Hochhaus ums nackte Überleben und wäre Willis im Publikum des Kinosaals bei der Uraufführung auf dem Fantasy Filmfest gewesen, hätte sein Nebensitzer wohl den murrigen Onliner ``Mann, bin ich alt geworden´´ zu hören bekommen.

Keine Frage The Raid bedient sich seinen übergroßen Vorbildern aus dem Actionkino der 80er Jahre und auch aus der heutigen Zeit der Wachowski Brüder und ihrem Neo aber The Raid bleibt stets ein eigner Mix aus Hong Kong Kampfkunstfilm/ Actionkino und Survival Spaß für ausschließlich Erwachsene. Die markigen Sprüche aus den 80er fehlen zwar und auch erkennbare Charakterentwicklungen der Männer in den schwarzen Uniformen oder dem bösen Buben ,aber das fällt weniger ins Gewicht, weil der Film sich dessen selbst bewusst ist und hier auch keine tief schürfende Geschichte erzählen will oder sich selbst soweit zu reflektieren versucht, das daraus noch eine Gesellschaftskritik mutiert. Regisseur Gareth Evans erzählt eine schnörkellose dreckige Bleihaltige und Knochen brechende Hatz vom Erdgeschoss bis zum 15. Stockwerk ,eines nicht näher definierten Hochhauses und wenn man im letzten Stockwerk angekommen ist fehlt dem Zuschauer selbst der Atem und man ist froh über eine fällige Verschnaufpause in Form der Kredits dem Abspann.

Die gnadenlose Härte und Gnadenlosigkeit des Films ist dem Szenario geschuldet ,indem sich unsere Polizisten wiederfinden ,die ein Hochhaus säubern sollen um dem darin befindlichen Gangsterboss den Gar ausmachen. Erscheint es dann dem Zuschauer doch logisch, dass hier die Wahl der Waffen oder auch der tödlichen Präzision überlebenswichtig sind und immer auch der Umgebung angepasst werden müssen. So passt sich das, im voranschreitenden Film, dezimierte Polizisten Päckchen immer den Gegebenheiten an und knüppelt, meuchelt, sticht, würgt, schiest und tötet bis sie ans Ziel der Mission gelangen. Die Wahl der Waffen reicht vom Meinung verstärkendem Maschinengewehr bis zur mächtigen Dschungel Machete und am Ende der blanken blutigen Faust.

Dass der ganze Film nicht eine reine bloße stupide Aneinanderreihung von Atem raubenden und blutigen choreographierten Kampfeinlagen geworden ist, hat man dem Gespür des Regisseurs Evans für Ruhepausen zu verdanken und dem Wissen ,das ein bisschen Story auch den Vorbildern aus früheren Tagen nicht geschadet hat. Und dennoch ist es eine grandiose Leistung des Regisseurs, so wenig Story und oder Handlung in einen Film zu packen, und aus ihm einen beeindruckenden Kampf/Actionfilm zu machen. Wenn man bedenkt, dass der Film nur ein Budget von einer Million hatte und man es dem Film nicht ansieht ist dies noch ein weiteres Indiz, das Evans seine Hausaufgen mehr als richtig gemacht hat. So ist es auch nicht verwunderlich das sich finde Leute von Sony Entertainment die amerikanischen Rechte für ein Remake gesichert habe, und das sagt ja schon einiges über das Potenzial des Films aus. Über Sinn eines Remakes kann man sich streiten, aber wie so oft wollen die Amis auch noch mal ein Stück vom Kuchen abhaben. Persönlich kann ich nur hoffen das daraus nichts wird und das Vorhaben wie das Oldboy Remake im Sande verläuft. Evans plant sowieso The Raid als Trilogie anzulegen so brauch ich kein Ami Remake, vermutlich noch mit einem Publikums wirksamen Bubi wie Sam Worthington oder Konsorten.

Unterstützt wird die Hatz im Hochhaus vom Soundtrack des Linkin Park Gitarristen Sinoda ,der nur noch umso mehr eine bedrohliche Stimmung aufbaut und in den Kampf Momenten die Choreographie gekonnt untermalt. Hier weiß man auch nicht wer schneller ist, die donnernden Fäuste vom Hauptdarsteller oder die voranpeitschende Mucke ,die uns auf die Ohren hämmert, aber das ist gut so und passt zum Gesamtbild des Films.

Hier wird man als Zuschauer, wie auch die Protagonisten von Stockwerk zu Stockwerk gehetzt und bekommt nur selten die Gelegenheit zum Verschnaufen oder schaut sich stetig um weil hinter jeder Tür oder Fenster ein Scherge lauern kann, aber am Ende ,wenn man den Sprint bis ins 15. Stockwerk geschafft hat und überlebt hat, kann man sich zurücklehnen und zu sich selber sagen: ´´Bruce das hättest du auch nicht besser gekonnt !´´