Director Chad Stahelski / Writer Drek Kohlstad

Stars Keanu Reeves, Mikael Nyqvist, Alfie Allen, Dean Winters

USA 2014

 

``Alle sagen ständig das ich zurück sei! Langsam glaub ich, ich bin es...``

Der Erstling von Chad Stahelski und David Leitch hat mehr mit Keanu Reeves Kariere zu tun als ihm bewusst sein konnte. So kann man den Satz, den er im Angesicht seines Untergangs in die Fresse der Mafia rotzt gut auf sein Film schaffen ummünzen. John Wick ist die Rückkehr des Keanu Reeves. Schaut man in seine Diskographie so wird es einem auf einen Schlag bewusst, 16 Jahre nach Matrix und unzähligen Filmen, die auf Dauer seinen Untergang prophezeit hätten liefert er mit John Wick wieder ab. Keanu Reeves ist John Wick. Wie im Film so auch übertragen auf sein Filmleben. Die Rückkehr eines Mannes, der durch Filme wie 47 Ronin schwer an der Geduld der Fans gesenst hat und jetzt zurück ist.

Uwe Bolls Spuren

Mit John Wick ist den beiden Stuntdoubeln von Keanu Reeves aus seinen guten Zeiten von Matrix eine Videospielverfilmung gelungen, für die es gar kein Videospiel gibt. Diese sollte es aber unbedingt geben. Jede Station, die der schwarze Mann durchläuft fühlt sich an wie eine Mission in einem Game. Ähnlich wie bei GTA, wenn man im Namen skrupelloser Gewalt und Blutdurst Aufträge erledigt um im Spiel voran zu kommen. Vielleicht mussten erst zwei Männer aus den alten Tagen von Reeves in sein Leben treten um ihn weder Film technisch zu rehabilitieren. Hier ist es anders wie bei Boll der aus Videospielen Filme geschustert hatte, hier

lässt sich aus dem Blut belegten Material ein Game machen. Sogar ein ganzes Universum in einem Videospiel unterbringen das Potenzial ist mehr als vorhanden. In John Wick - The Game könnten so viele Nebengeschichten erzählt werden über interessante Charaktere, die im Film zu bewundern waren. Die losen Schnüre, verbunden könnten eingeflochten in ein John Wick Universum der Abräumer an der heimischen Playstation werden.

 

Erzählt ist die Geschichte um John Wick in wenigen Rückblenden und Ereignissen in den ersten fünf Minuten. Die aber eigentlich auch nur darauf abzielen danach etwas Geiles zu entfachen. Die Rückkehr des Keanu. Dabei fügt sich jeder Satz, den eine Person über den Charakter John Wick aka Reeves im Film verliert nahtlos in die Anfangsthese ein. Am prägnantesten in der Anfangs halben Stunde in der erstmal die Legende des John Wick durch die Münder seiner Feinde aufgebaut wird. Vor dem geistigen Auge wird hier nicht über John Wick geredet, sondern über den Darsteller. Und dabei baut sich die Vorfreude auf das auf was noch vor einem liegt, so immens auf sodass die Laufzeit nie zur Last wird wie etwa im überhypten und laimen Interstellar sondern, das man danach lechzt noch etwas mehr Screen Time von John Wick zu erleben.

Die drei K´s

Das Universum von John Wick beinhaltet vor allem eins, die Dinge die Mann gerne sieht im Kino oder auf dem heimischen Plasma Gerät. Die drei K´s - Umwelt verschmutzende aber vor Power strotzende Karren, für ein bleihaltiges Vergnügen sorgende Knarren und einen Wortkargen und nach Rache gierenden Keanu. John Wick geizt nicht mit diesen drei K´s. Sei es der röhrende Sound des Ford Mustang aus dem Jahr 69 oder die episch durch Choreographierte Rachefantasie im Russen Club bei Nacht. Wer für John Wick Geld zahlt bekommt es mit Benzin Blei und Blut

zurückgezahlt. In your Face Mentalität. Dabei ist es gerade bei solch einem Thema leicht, das Ganze in den Sand zu setzten wie wir aus Erfahrung wissen aber John Wick umgeht diesen Pfad der Finsternis des Direct to Video Daseins in dem er sich zu jeder Zeit bewusst ist, dass die lose Aneinanderreihung von Headshots, leicht bekleideten Frauen und One Linern dem Zuschauer auf Dauer zu wenig ist.

 

Auf seinen Missionen um im Videospiel Genre zu bleiben begegnet John Wick allerhand kuriosen und zwielichtigen Gestalten, die alleine genommen jeder für sich für manchen Dolph Lundgren Film eine gante Story liefern würden. Aber gerade sie sind das extra des Films. Beispielhaft die kleine Episode in der der Gnom aka Willem Dafoe( Platoon ), begleitet von den Klängen des Marilyn Manson sich für seinen nächsten Auftrag präpariert, Oder dem wohl Besten und Bad Ass gedrehten Sequenz in der Wick einen ganzen Zirkel aufmischt, begleitet von der wundervollen Stimme Kaleida, was im ersten Moment für einen Knüppel harten Film ungeeignet wirkt ist eine musikalische Granate mit dem Rausch der Gewalt die jeden Genre Fan burnen wird. Eine Szene, für die manch ein Filmemacher sein ganzes Leben übt aber nie erreichen wird. Amazing Reeves.. Die vielen unterschiedlichen Kameraeinstellungen und besonderen Winkel des Kamera Guys lasen jede Szene für sich speziell wirken und sind über jeden Zweifel erhaben leidenschaftslos abgefilmt worden zu sein.

John Wick ist kein Film für den Fehler suchenden Berufsnörgler der in Stundenlanger Kleinarbeit alle Werner Beinhart Filme auf den Realität Gehalt untersucht. Denn hier schert sich der Film an den meisten Stellen einen Dreck um die Logik aber wer verstanden hat in welchem Universum John Wick spielt der frägt ohne hin nicht danach. Funshooter so wäre mein Urteil über John Wick, All die kleinen Dialoge zwischen dem Pförtner des Hotels oder der Smoothie Fetischismus des Willem Dafoe der damit den örtlichen Russen Mafiosi zum Stirn runzeln bringt sind die Schwingen des Erfolgs auf dem John Wick ans Box Office fliegen wird. Der Film macht vor allem ein - Bock auf einen weiteren Einsatz des schwarzen Mannes oder auf eine Umsetzung als Videospiel für die Heimkonsole.