Director Michael Bay / Writer Ehren Kruger /

Stars Mark Wahlberg, Nicola Peltz, Jack Reynor /

USA 2014

 

Michael Bay ist zurück um erneut und zum nun mehr vierten Mal den heiligen Ort der bewegten und bunten Bilder zu schänden: Das Kino.

In einer der ersten Sonnen vergewaltigten Szenen sehen wir dem erfolglosen Erfinder Cade Yaeger und seinem Helfer dabei zu, wie sie in einer Kinoruine nach brauchbaren Material fanden. Dabei kommt er ins Gespräch mit dem alten kauzigen Besitzer des Etablissements, der beiläufig meint, das Kino sei als Ort der guten Unterhaltung zerstört worden, die Zuschauer würden nur noch sinnlose Fortsetzungen schauen wollen. Keiner hört im so richtig zu, dabei ist das de einzig gute Satz im gesamten Film. Der Satz klingt wie eine Selbstanzeige vom Regisseur, der hier ähnlich wie Hoeneß erwischt worden ist und versucht sich Straffreiheit durch Selbstanzeige zu erlangen. Erwischt nicht im Sinne eines Geldbetruges, sondern dem Betrug am Zuschauer. Seelenloses Blechgebolze garniert mit schmalzigen Sonnenblenden und dem Bay typischen Familiendrama. Leider steht darauf kein Knast. Vielleicht war es aber auch keine Selbstanzeige, sondern ein weiterer Schlag gegen das Kino indem er es auch noch verspottet.

Beim vierten Teil spielt es genauso wenig eine Rolle wer im Film mitspielt noch ob man die anderen Teile kennt. Am Ende läuft es bei allen Teilen auf den gleichen Mist oder wenn man will Twist heraus, Gut gegen Böse duellieren sich in einer Großstadt, Millionen Zivilisten sterben und man sieht kein einziges Opfer. Massenmordende Transformers auf beiden Seiten, Krieg ist die Hölle aber keiner merkt es so richtig oder hat sich mal einer gefragt wer eigentlich in den einstürzenden Hochhäusern lebt, die hier im Sekundentakt dem Erdboden gleich gemacht werden? All dies geschieht mit freundlicher Unterstützung wie

im gesamten Bayschen Kosmos durch Produktplazierung der edelsten Marken. Was passend ist, denn im Grunde ist Transformers nichts anderes als eine große Werbeplattform für Kinderspielzeug und dreisten Produkplazierungen. Die Transformers Kuh wird gemolken bis die Euter glühen.

 

Dabei spielt der Film innerhalb einer Zeitspanne von drei Jahren, wenn man die Sonnenuntergänge zusammenzählt die man gezeigt bekommt, oder in Bays Filmen geht die Sonne ach schon gerne mal zweimal unter pro Tag, wenn es zur Szene passt. Altes Bay Trademark, genau wie die immer wieder zur Schau gestellte Flagge der Weltpolizei. Wer sich in einer gepflegten Männerrunde beim Schauen von Transformers 4 jedes Mal einen kurzen den Rachen runterkippt beim Erblicken des Banners, kann nach einer halben Stunde sich schon mal ein Bettlager im Scheisshaus zu Recht machen. Patriotismus bis zur Transformierung von Nahrung in Erbrochenes.

Im Großen und Ganzen wird man das dumme Gefühl nicht los, das der kleine Michi im Kindesalter zu viel Transformers gespielt haben muss, denn so liebevoll wie er seine Roboter vermenschlicht und in Szene setzt. Im Gegensatz zu den Schablonen Schauspielern, muss es so gewesen sein. Für Bay sind Roboter die besseren Menschen. Viellicht war er das einsamste Kind zu jener Zeit und suchte Trost im Schlachtengetümmel seiner Transformers Spielzeugen. Freunde kann er keine gehabt haben, geschweige denn ein gesundes Verhältnis zu Frauen. Wie sonst lässt sich diese Bild der Frau in seinen Filmen erklären? Oder wem ist ein Dialog aufgefallen indem Frauen etwas

Sinnvolles sagen dürfen? Für ihn sind Frauen so etwas wie der glänzende Lack seiner Transformers Boliden. Schön anzusehen und oberflächlich. Es genügt, wenn er gut aussieht.

 

Wenn geredet wird von Mensch zu Mensch dann nur um die Lücke zwischen einer Roboter Szene zur nächsten zu stopfen. Dabei wären interessant geschriebene oder wenigstens vor Pathos und Vaterlandsliebe schwangere Dialoge so wichtig gewesen, für die Szenen wo nichts explodiert. Und das betrifft die ganze erste Hälfte des Films, die zweite Hälfte besteht nur aus dem üblichen Blech Fantasien aus Bays Hose. Nur leider fand´s nur einer geil so lange den ultimativen Erguss zu genießen. Denn je länger die Schlacht der Roboter andauert, desto langweiliger wirds für den Zuschauer. Nicht für Bay, der genießt den andauernden Höhepunkt. Es fühlt sich in etwa so an wie ein zu lang geratener Sonnenuntergang. Am Anfang hat man noch ein schönes Gefühl beim Sehen doch mit der Zeit tuen einem die Augen weh. Bay fehlen die Höhepunkte. Er bekommt beziehungsweise zeigt uns genau einen und der ist zu lang. Alles danach oder davor ist belanglos und Mal mehr Mal weniger witzig. Es wird nur alles in die Länge gezogen bis zum einzigen Höhepunkt.

Transformers 4 hat neben den Hauptdarstellern auch noch die Nebendarsteller. Zum einen Mark Wahlberg der als Texanischer Übervater nervt und seine zum Luder degradierte Tochter. Bay gesteht ihre Rolle genauso viel zu wie einst in Transformers Eins Megan Fox. Für immer mal wieder Spaß sorgt dabei Stanley Tucci als lustiger Sidekick des Marky Mark. Er und der dicke Transformer, der ständig Zigarren raucht teilen sich die Gags.

Das Kino, ein Raum der Schauspielkunst wird abermals geschändet durch die Unfähigkeit eines Michael Bay zu lieben. Die Unfähigkeit zur Liebe fürs Kino, der Liebe zum Schauspiel, der Liebe für zum Dialog, die Liebe zur Kunst und der

Liebe zum Realen. Seelenloses Treiben wohin man schaut. Wenn man das Bild der Kinoruine vom Anfang sich wieder ins Gedächtnis ruft sieht man was Bay aus dem Saal mit den roten Sitzen und dem Popcorn Geruch in der Luft gemacht hat. Einen trostlosen Ort, eine Ruine des guten Geschmacks. Technik die für die Schauspieler das schauspielern übernimmt. Und einen Ort, an dem die echten Menschen nur die Ausrede dafür sind damit sich Machwerk, Film nennen darf denn sonst wäre es nur ein Manga.